Falsche Schriftart ausgesucht? Die Farben passen auch nicht ganz? Der Text ist insgesamt schwer lesbar? Dann passen Sie auf, dass das nicht zur Lebensgefahr für andere Menschen wird. Wieso? Ein Beispiel soll es verdeutlichen:
Das Schild „Vorsicht, Lebensgefahr“ hat folgende Aufgaben: Warnen! Sofort. Ohne Umschweife. Ohne Ablenkung.
Wenn nun eine schicke Schrift wie die folgende genutzt wird, führt das beim ein oder anderen zu Problemen. Denn gefährlich erscheint hier gar nichts mehr.
Doch auch eine serifenlose Schrift muss mit Bedacht gewählt werden. Sind die Abstände zwischen den Buchstaben (die sogenannte Laufweite) zu groß, lässt sich das Schild nicht schnell genug lesen. Das muss es aber, denn sonst ist es vielleicht schon zu spät.
Lange Rede, kurzer Sinn. Allein durch die Schrift kann die Aussage verändert werden. Machen Sie sich also im Vorfeld Gedanken über die Typographie. Wenn Sie an Ihrem Dokument arbeiten, sollten Sie folgendes im Hinterkopf haben:
1.) Wer liest es? Kinder, Senioren, Männer, Frauen?
2.) Soll es unterhalten, warnen, inspirieren oder informieren?
3.) Suchen Sie auf Basis dieser Analyse nun die passende Schrift.
4.) Beachten Sie, dass nicht alle kostenlosen Schriften auch kommerziell genutzt werden dürfen.
5.) Lesen Sie die Lizenzvereinbarungen zur Verwendung der Schriftart.
6.) Prüfen Sie, ob die Schriftart alle Zeichen hat. Prüfen Sie Umlaute, Großbuchstaben etc.
7.) Testen Sie die Schrift. Ist sie gut lesbar bei großen Textmengen?
9.) Nutzen Sie Absätze. Sie sind Verschnaufpausen für das Auge.
Zu viele lassen den Text jedoch löchrig wirken.
Grafiker testen, analysieren und testen weiter. Typographie wird nicht nur gelesen. Sie wird wahrgenommen. MAKROTYPOGRAPHIE, mikrotypograhie, der Satz, der Textaufbau…vieles entscheidet darüber, ob jemand Ihr Dokument liest.
Bühne frei für gute Typographie. Gute Designer beherrschen die Komposition der Schrift. Auch ich zähle mich zu diesen Komponisten. Und Sie? Haben Sie schon einmal komponiert?